Konflikte aus der Sicht ehrenamtlicher Integrationsarbeit

Wir haben im Jahr 2019 über 70 Interviews mit Bautzenerinnen und Bautzenern geführt. Unser Fokus lag dabei auf den Menschen, die Geflüchtete ehrenamtlich auf vielfältige Weise unterstützt haben. Personen, die sich hauptamtlich in Vereinen und Verbänden, Ämtern und Behörden sowie der lokalen Politik mit diesem Themenfeld beschäftigten, ergänzen die Betrachtungen. Ihre Erzählungen beziehen sich hauptsächlich auf den Zeitraum von 2015 bis 2018, als der Zuzug von Geflüchteten und die damit verbundenen Konflikte auf ihrem bisherigen Höhepunkt waren.

Die dargestellten Zitate zeigen Ausschnitte aus den Interviews und vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt der Perspektiven. Ähnlichkeiten der Grafiken mit tatsächlichen Personen in Alter, Geschlecht, oder sonstiger äußerlicher Merkmale sind zufällig.

Gespräche und Erkenntnisse

Welche Bedeutung hat Ehrenamtliche Arbeit für Geflüchtete in Bautzen?

Ich denke, das Ehrenamt ist immer dann gefragt, wenn Situationen eintreten, die nicht vorhersehbar waren für Verwaltungen. Wie damals, als die Flüchtlinge eben vor der Tür standen, weil das Ehrenamt einfach viel schneller reagiert als Institutionen.

Ehrenamt

Wir brauchen euch Ehrenamtliche in dem Sinne, dass es individuelle Betreuung gibt für die einzelnen Personen, die wir als Amt gar nicht leisten können, auch gar nicht leisten wollen.

Öffentliche Verwaltung

Wir haben in Bautzen ja über 300 Vereine. Eigentlich sind Vereine, ist Ehrenamt die kleinste demokratische Keimzelle. Ich denke, Vereine und Ehrenamt ist wirklich das, was unsere Demokratie ausmacht.

Öffentliche Verwaltung

Also, es kommt viel zurück. Ich sage immer zu Menschen, die die Freundschaft und die Herzlichkeit noch nie erlebt haben, die sind selber schuld. Die haben eigentlich etwas verpasst im Leben.

Ehrenamt

Wir fühlen uns natürlich schon ein bisschen wie der Anwalt des Geflüchteten, der zu seinem Recht kommen soll.

Ehrenamt

Ehrenamt ist ja die klassische Spielwiese für demokratische Prozesse überhaupt. Denn hier sind sozusagen Akteure aufeinander angewiesen, die aus unterschiedlichen Systemen kommen. Es ist quasi das Labor für das Gelingen von Gemeinschaft, denn man geht aus unterschiedlichen Machtpositionen miteinander um.

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

Welche Konflikte, Schwierigkeiten oder Probleme treten bei ehrenamtlicher Arbeit für Geflüchtete auf?

WUNSCH NACH POLITISCHEM RÜCKHALT

Um das Ehrenamt in Bautzen zu stärken, bräuchte es einen stärkeren Rückhalt von politischen Entscheidungsträgern. Leute, die ganz öffentlich sagen: ‚Hey, das finde ich wichtig und das finde ich richtig, was hier passiert, und dazu stehe ich‘.

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

Konkurrenz um Ehrenamtliche

Überall mangelt es eigentlich an Nachwuchs. Das hat nicht unbedingt nur was mit unserer Region zu tun, weil wir vom demographischen Wandel betroffen sind, sondern vielmehr, dass in der jüngeren Generation – vielleicht auch in meiner Generation – es eben nicht mehr so cool ist, sich in Vereinen zu engagieren. Das ist eigentlich ein wirkliches Problem, das wir bei den ganzen Vereinen haben.

Öffentliche
Verwaltung

Rassistische Diskriminierung

Wir waren immer hier willkommen, sind in jede Bar reingekommen. Plötzlich gibt es hier für Kornmarktcenter Disconight ein Verbot für die Dunkelhäutigen. Die sollen die Schlechten heraussortieren und nicht die Opfer, also die Stress bekommen können. Die sollen nicht solche rassistischen Menschen reinlassen.

Ehrenamt

Umgang mit kulturellen Unterschieden

Häufig sind es halt so Dinge über Pünktlichkeit, was wird erwartet. Es gibt bestimmte Bereiche, wie Zeitverständnis, also warum unterschiedliche Kulturen sich unterschiedlich organisieren sozusagen. Oder wenn jemand andere körpernahe Grenzen hat?

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

POLARISIERTE STADTGESELLSCHAFT

Sobald du hier irgendwas mit Geflüchteten machst bist du links, auch wenn du dich da politisch überhaupt nicht einordnest. Ich würde mich auch nicht als linke Person bezeichnen, aber das, was ich tue, ist den Leuten schon linksextrem. Also so tickt diese Stadt.

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

Konkurrenz um finanzielle Unterstützung

Es geht wirklich darum, dass in einer Region wie Bautzen, oder der Lausitz generell, es auch nicht so viele Firmen gibt, als dass jetzt jeder Verein dort fünf, sechs Großsponsoren hat. Es ist eigentlich ein Buhlen ganz vieler Vereine um ganz wenige Firmen und Unterstützer.

Öffentliche
Verwaltung

Vertrauensverlust gegenüber Verwaltung

Koordinatoren von ehrenamtlichen Bündnissen erzählen mir, dass sie auch Willkür erleben, zum Beispiel im Ausländeramt. Dass Mitarbeiter dort sagen: ‚Naja, ich hab einen bestimmten Entscheidungsspielraum und ich entscheide mich‘. Dass das als ungerecht und willkürlich empfunden wird, und da ist wieder die Frage, welche Stimme wird gehört. Es gibt gerade wenig Vertrauen vom Ehrenamt zu kommunalen Verwaltungsstrukturen.

Öffentliche
Verwaltung

Prekäre Projektarbeit

Es gibt ein riesengroßes Problem, das alle die betrifft, die eben in Projektarbeit drin sind. Das ist immer diese drei Jahre Finanzierung.

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

Fehlende Anerkennung und Anfeindungen

Ein Probelm ist, dass die Ehrenamtler damals wie heute beschimpft worden sind, ausgenutzt worden sind, dass man also froh war, dass diese Leute da waren, gleichzeitig sie aber verachtet und wo es ging ihnen ein Bein gestellt hat.

Ehrenamt

Unterschiedliche Vorstellungen von ehrenamtlicher Arbeit

Aber es gibt manche Menschen, die sagen ‚Ich helfe dir, ich helfe dir‘ ständig, obwohl die Geflüchteten das gar nicht wollen, und das ist wirklich eine Verletzung der persönlichen Sphäre von der betroffenen Person.

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

So eine Konfliktsituation – gut, man muss dann manchmal auch sagen ‚Das geht jetzt hier nicht, ich kann jetzt hier nicht jeden Tag Taxi spielen' und muss dann sagen 'Heute geht’s nicht, ich kann dich nicht jeden Tag abholen'.

Ehrenamt

Spannungen im sozialen Umfeld von Ehrenamtlichen

Es gibt sogar Konflikte, bei einer Person in der Familie, wo der Vater praktisch noch Familienterror gemacht hat und fast verboten hat, dass sie mit uns gemeinsam solche Betreuungsaufgaben macht. Sie hat gesagt ‚Ich will das aber, ich bin erwachsen und muss dich nicht fragen'.

Ehrenamt

Enttäuschung und Rückzug der Ehrenamtlichen

Es gibt Ehrenamtliche, die sich zurückgezogen haben. Auch aus Enttäuschung. Es gab auch einen Kreis von Ehrenamtlern in Bautzen und die haben 2015 angefangen und Anfang 2018 schon aufgehört.

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

POLARISIERTE STADTGESELLSCHAFT

Sobald du hier irgendwas mit Geflüchteten machst bist du links, auch wenn du dich da politisch überhaupt nicht einordnest. Ich würde mich auch nicht als linke Person bezeichnen, aber das, was ich tue, ist den Leuten schon linksextrem. Also so tickt diese Stadt.

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

Konkurrenz um finanzielle Unterstützung

Es geht wirklich darum, dass in einer Region wie Bautzen, oder der Lausitz generell, es auch nicht so viele Firmen gibt, als dass jetzt jeder Verein dort fünf, sechs Großsponsoren hat. Es ist eigentlich ein Buhlen ganz vieler Vereine um ganz wenige Firmen und Unterstützer.

Öffentliche
Verwaltung

Spannungen im sozialen Umfeld von Ehrenamtlichen

Es gibt sogar Konflikte, bei einer Person in der Familie, wo der Vater praktisch noch Familienterror gemacht hat und fast verboten hat, dass sie mit uns gemeinsam solche Betreuungsaufgaben macht. Sie hat gesagt ‚Ich will das aber, ich bin erwachsen und muss dich nicht fragen'.

Ehrenamt

Enttäuschung und Rückzug der Ehrenamtlichen

Es gibt Ehrenamtliche, die sich zurückgezogen haben. Auch aus Enttäuschung. Es gab auch einen Kreis von Ehrenamtlern in Bautzen und die haben 2015 angefangen und Anfang 2018 schon aufgehört.

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

Zwischen wem sind Konflikte aufgetreten?

Zwischen wem sind Konflikte aufgetreten?

Zwischen wem sind Konflikte augetreten?

Mit dem verstärkten Zuzug von Geflüchteten seit den 2010er Jahren etabliert sich in Bautzen eine vielfältige und – für eine Mittelstadt – sehr umfangreiche Ehrenamtskultur, die sich der Unterstützung Zugewanderter widmet. Bestehende und neu gegründete Initiativen und Vereine organisieren Hilfe für Zugewanderte, Privatpersonen übernehmen Patenschaften, über Projektmittel und öffentliche Gelder werden (meist befristete) Stellen geschaffen, die die Arbeit koordinieren und Strukturen aufbauen. Lokale, regionale und nationale Fördermittel fließen hier in eine engagierte Zivilgesellschaft, die mit unterschiedlichen Motiven das Ankommen Geflüchteter in Bautzen und eine Integration in die lokale Gesellschaft unterstützen will. Im Folgenden stellen wir zunächst die Konfliktfelder vor, die uns in den Interviews benannt und beschrieben werden.

Die Aussagen der Interviewten lassen sich in sieben wiederkehrenden Konfliktfeldern kategorisieren. Die Häufigkeit der genannten Konfliktfelder zeigt, welches Gewicht sie für die Interviewpartner:innen haben. Die mit Abstand am häufigsten genannten Konflikte (379 Nennungen) treten in der Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen dem Ehrenamt und der Verwaltung bzw. Behörden auf. Beide Seiten betonen allerdings, dass die Konflikte vor allem in den Jahren 2015 bis 2018 aufgetreten sind und sich nun abgekühlt hätten. Am zweithäufigsten (128 Nennungen) werden die Konflikte mit den Teilen der Stadtgesellschaft angesprochen, die dem Engagement für Geflüchtete kritisch oder ablehnend gegenüberstehen. Die Berichte reichen dabei von fehlender Wertschätzung über die Aberkennung des geleisteten ehrenamtlichen Engagements im eigenen sozialen Umfeld bis hin zu offenen Anfeindungen und Drohungen. Weiterhin werden Konflikte benannt, die zwischen Ehrenamtlichen und Zugewanderten auftreten, meist im Rahmen der "Patenschaften" (122 Nennungen). Als Ursachen werden Kommunikationsschwierigkeiten und kulturelle Missverständnisse, aber auch fehlende Fachkompetenzen der Ehrenamtlichen und fehlende bzw. ungenügende Abgrenzung zu ihrem Klientel genannt. Zudem würden Teile der Ehrenamtlichen deutscher Herkunft in einem patriarchalen Duktus mit den von ihnen betreuten Geflüchteten umgehen. Zudem wird von eigenen Rollenkonflikten berichtet, wenn widersprüchliche Erwartungen oder Ansprüche zwischen den verschiedenen Rollen einer ehrenamtlichen Person auftreten, etwa als Ehrenamtliche:r und Politiker:in oder Beamt:in (120 Nennungen). Zwischen Ehrenamt und Ehrenamt treten ebenfalls Konflikte auf (74 Nennungen): hier geht es vornehmlich um Konflikte zwischen einzelnen ehrenamtlich tätigen Einzelpersonen und organisationsinterne Konflikte. Aber auch um Konflikte zwischen Einzelpersonen und Organisationen sowie zwischen verschiedenen ehrenamtlichen Organisationen, vor allem wenn sie im selben Feld tätig sind. Weiterhin wird über Konflikte zwischen Ehrenamt und Politik berichtet (34 Nennungen), sie liegen nach Ansicht der Ehrenamtlichen oft in der fehlenden Wertschätzung und fehlender ideeller, praktischer und finanzieller Unterstützung von Seiten der (lokalen) Politik begründet. Vereinzelt wird auch von Konflikten zwischen Ehrenamt und Unternehmen gesprochen (7 Nennungen), hier machen sich die Engagierten meist die Konflikte der von ihnen betreuten Geflüchteten zu eigen. Dabei geht es in der Regel um Diskriminierungen, welche die Zugewanderten in Unternehmen, i.d.R. bei Bewerbungsgesprächen, erlebt haben.

Wie haben sich Strukturen oder Institutionen in Bautzen verändert?

PROFESSIONALISIERUNG DER ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG

2015, wo wir hier als Struktur angefangen haben, da gab es den Bereich ja noch gar nicht, auch nicht in der Stärke, wie wir heute personell vertreten sind. Viele Dinge, die wir heute im hauptamtlichen Bereich haben, die wir heute professionell organisiert haben, wurden damals vom Ehrenamt
übernommen.

Öffentliche
Verwaltung

Aneignung von neuem Wissen und Kompetenzen des Ehrenamts

Ich habe mich eigentlich selbst geschult. Wenn jetzt eine Schulung sein sollte, würde ich wahrscheinlich nicht teilnehmen, weil ich mir jetzt ein gewisses Wissen angeeignet habe und auch die Strukturen der Stadt kenne.

Ehrenamt

Erweiterung der Arbeitsfelder etablierter Vereine und Initiativen

Wir haben zum Beispiel die russlanddeutschen Vereine hier, die sich gut etabliert haben und auch in der Geflüchtetenhilfe viel Arbeit geleistet haben.

Öffentliche
Verwaltung

Stärkung und Neuschaffung zivilgesellschaftlicher Strukturen vor Ort

Als die Geflüchteten gekommen sind oder kommen sollten, da habe ich mich in einem Bündnis mit engagiert, die sich für eine tolerante und lebenswerte Stadt einsetzen, und daraus ist dann unser Verein entstanden.

Ehrenamt

Integrationsstrategie der öffentlichen Verwaltung

Wir hatten dazu im Jahr 2016 den Auftrag, als Amt ein Integrationskonzept zu machen. Das ist ja eine freiwillige Aufgabe - nach wie vor - und dazu gab es eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe. Wir sind auf den Titel „Integrationsleitlinien“ gekommen.

Öffentliche
Verwaltung

Erweiterung der Arbeitsfelder etablierter Vereine und Initiativen

Wir haben zum Beispiel die russlanddeutschen Vereine hier, die sich gut etabliert haben und auch in der Geflüchtetenhilfe viel Arbeit geleistet haben.

Öffentliche
Verwaltung

Integrationsstrategie der öffentlichen Verwaltung

Wir hatten dazu im Jahr 2016 den Auftrag, als Amt ein Integrationskonzept zu machen. Das ist ja eine freiwillige Aufgabe - nach wie vor - und dazu gab es eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe. Wir sind auf den Titel „Integrationsleitlinien“ gekommen.

Öffentliche
Verwaltung

Beispiele für einen konstruktiven Umgang mit Konflikten

Neubelebung und Professionalisierung des Ehrenamts

Anpassung ehrenamtlicher Angebote an die neuen Herausforderungen

Aneignung von neuem Wissen und Kompetenzen

Anpassung der Verwaltungs-
strukturen, z.B. durch Schaffung des Bereichs „Integration“ im Ausländeramt Bautzen

Anpassung der Verwaltungs-
strukturen, z.B. durch Schaffung des Bereichs „Integration“ im Ausländeramt Bautzen

Beispiele für konstruktiven Umgang mit Konflikten

Beispiele für konstruktiven Umgang mit Konflikten

Anpassung ehrenamtlicher Angebote an die neuen Herausforderungen

Bereits vor dem vermehrten Zuzug von Geflüchteten ab dem Jahr 2015 gab es in Bautzen eine breite Zivilgesellschaft. Diese umfasste damals sowie zum Zeitpunkt unserer Studie (2019) über 300 eingetragene Vereine und zusätzliche Einzelpersonen sowie lose Netzwerke von Engagierten. In Folge des vermehrten Zuzugs von Geflüchteten ab 2015 passen die Ehrenamtlichen ihre Angebots- und Organisationsstrukturen den damit einhergehenden Herausforderungen an. Vor allem in den drei darauffolgenden Jahren kommt es so zu einer Belebung ehrenamtlicher Strukturen in Bautzen. Uns wurde berichtet, dass sich in dieser Zeit auch viele Bürger:innen rund um die Geflüchtetenhilfe engagieren, die vorher noch nicht ehrenamtlich tätig waren. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, orientieren und strukturieren sich bereits etablierte Organisationen und Vereine um. Es entstehen neue Netzwerke, in denen sich etablierte und neu entstandene Organisationen gegenseitig unterstützen. Ein prominentes Beispiel dafür ist die Entwicklung des Bündnisses „Bautzen bleibt bunt“, welches sich bereits vor 2015 als zivilgesellschaftliches Bündnis gegen Rechtsextremismus engagierte. Aus dem Bündnis ging der Verein „Willkommen in Bautzen e.V.“ hervor. Der Verein professionalisierte sich weiter und ist bis zur Einstellung der Fördermittel Ende 2020 Träger von zwei zentralen Anlaufstellen der Geflüchtetenhilfe: Mit jeweils drei hauptamtlichen Stellen konzentriert sich das „House of Resources“ auf Unterstützung ehrenamtlicher Projektfinanzierung, Koordination und Organisation, während das „Quartierbüro Bautzen“ Ehrenamtliche und Geflüchtete in Alltagsproblemen, der Antragstellung bei Behörden, der Wohnungs- oder Schulsuche berät. Gleichzeitig entwickeln sich neue Strukturen rund um die Themen Demokratieförderung und bürgerschaftliche Teilhabe. Diese setzen teilweise sehr niedrigschwellig auf Nachbarschaftsebene an, um verschiedene Bevölkerungsgruppen zusammenzubringen, oder um Verbesserungen im Wohnumfeld voranzubringen und neue Entwicklungen anzustoßen.

Aneignung von neuem Wissen und Kompetenzen

Die Ehrenamtlichen eignen sich vor allem in den Bereichen Asyl-, Sozial-, Wohn- und Arbeitsrecht neues Fakten- und Regelwissen an. Durch ihre Angebote schließen sie eine Lücke an niedrigschwelliger Unterstützung, die bisher nicht von Seiten der Verwaltung ausgefüllt wurde. Sie vertiefen ihre Kompetenzen in der Beantragung von Fördermitteln, in der Organisation und Kommunikation innerhalb ihrer Strukturen, dem Austausch und der Zusammenarbeit mit Verwaltung und Behörden.

Neugründung migrantischer Vereine

Zwischen 2016 und 2019 werden vier Neugründungen migrantischer Vereine vom House of Resources Bautzen begleitet. Dort engagieren sich vorwiegend Geflüchtete im Bereich der Kulturvermittlung und -verständigung. Im Jahr 2019 gründet eine Person mit Fluchterfahrung das Komitee der Migrantenselbstorganisationen des Landkreises Bautzen „KOMMIT“. Das Komitee versteht sich als Vertretung migrantischer Interessen im Landkreis und soll die Zusammenarbeit migrantischer und nicht-migrantischer Organisationen fördern. Trotz dieser Entwicklungen bleiben Formen migrantischer Interessensartikulation in ihrer Anzahl marginal und in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar. Bis auf einzelne Ausnahmen sind sie bisher kaum in institutionalisierte Strukturen überführt.

Schaffung des Bereichs "Integration" im Ausländeramt Bautzen

Zunächst war die Verwaltung nicht auf die vermehrte Zuwanderung eingestellt. Im Landkreis Bautzen wurde zwar bereits vor dem Jahr 2015 ein Heim für Geflüchtete betrieben, für dessen Bewohner:innen gab es bis dato jedoch weder Zuständige zur Unterstützung bei der Integration, noch ein Konzept zur langfristigen Integration der Zugezogenen. Als Reaktion auf den vermehrten Zuzug entwickeln sich neue Strukturen und Angebote im zuständigen Ausländerrat des Landkreises Bautzen. Deutlich wird dies etwa an der Schaffung des Bereichs „Integration“.

Entwicklung der "Leitlinie Integration"

Zusätzlich zu den neu geschaffenen Strukturen wurden die „Leitlinien Integration“ erarbeitet. Damit gibt sich das Ausländeramt ein neues Handlungsleitbild, in dem Ziele für die Integration von Zugewanderten formuliert werden.

Welche Auswirkungen haben die Konflikte auf das Zusammenleben in Bautzen?

Verhinderung ehrenamtlichen Engagements

Das ist glaube ich ein Riesenproblem, dass ich viele kenne, die auch zu mir sagen: ‚Ich würde ja auch gerne was machen, aber wenn mein Freund das erfährt, meine Eltern das erfahren, meine Arbeitskollegen das erfahren, habe ich ein Riesenproblem'.

Zivilgesellschaftliches
Hauptamt

Wegzug von Ehrenamtlichen aus Bautzen

Man muss natürlich auch immer sehen, dass Menschen wegziehen, sowohl hier aus Bautzen, aber auch aus Freital, etc., die es halt nicht mehr aushalten, wo halt der Name irgendwie hier in Bautzen an Hauswände gesprüht wurde: ‚XY, wir kriegen dich!‘

Ehrenamt

Spaltung von sozialen Strukturen

Ehrenamtliche Akteure mit dem Schwerpunkt Geflüchtetenarbeit haben in den letzten Jahren zum Teil sehr krasse Veränderungen im familiären Umfeld erleben müssen. Teilweise auch bei Arbeitgebern, wo das Thema aufgeploppt ist, wo sie zum Teil direkt darauf angesprochen wurden, wo ich Berichte höre, dass sie aufgrund ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit andere Aufgabenfelder auf Arbeit bekommen haben und sie aus dem Kollegium kritisch beäugt werden.

Öffentliche
Verwaltung

(Zeitweiser) Stillstand des öffentlichen Diskurses zu politischen Themen

Fremde zu agitieren in der Stadt oder so hab ich ein kleines bisschen aufgegeben. Ich hab da zwar ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, man hat eben auch seine Verpflichtung, seine Meinung auch zu sagen, aber irgendwie mach ich das nur noch im Freundeskreis oder bei Bekannten.

Ehrenamt

Vermeidung negativ besetzter Orte

Man weiß ja zum Beispiel die Orte, wo man häufig beleidigt wurde, die meidet man halt. Man läuft dann halt auf dem Weg von der Arbeit nach Hause nicht mehr unbedingt über den Kornmarkt und macht dann teilweise vielleicht auch so Vermeidungsstrategien.

Ehrenamt

Vermeidung öffentlicher Meinungsäußerung

Man ist teilweise auch gehemmt, sich politisch zu äußern, weil dann unter Umständen Mittel gestrichen werden, die man für die Bündnisarbeit
benötigt.

Ehrenamt

Spaltung von sozialen Strukturen

Ehrenamtliche Akteure mit dem Schwerpunkt Geflüchtetenarbeit haben in den letzten Jahren zum Teil sehr krasse Veränderungen im familiären Umfeld erleben müssen. Teilweise auch bei Arbeitgebern, wo das Thema aufgeploppt ist, wo sie zum Teil direkt darauf angesprochen wurden, wo ich Berichte höre, dass sie aufgrund ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit andere Aufgabenfelder auf Arbeit bekommen haben und sie aus dem Kollegium kritisch beäugt werden.

Öffentliche
Verwaltung

Vermeidung öffentlicher Meinungsäußerung

Man ist teilweise auch gehemmt, sich politisch zu äußern, weil dann unter Umständen Mittel gestrichen werden, die man für die Bündnisarbeit
benötigt.

Ehrenamt

Konsequenzen der Konflikte

Ehrenamtliches Engagement geht verloren & Aktive ziehen weg

Von demokratischen Institutionen enttäuscht & durch fehlende Anerkennung frustriert

Soziale Strukturen (Familie, Freundeskreise, Arbeit) werden gespalten & politische Auseinandersetzungen bleiben aus

Die Lagerbildung in der Stadtgesellschaft nimmt zu

Konsequenzen der Konflikte

Konsequenzen der Konflikte

FEHLENDE ANERKENNUNG DER EHRENAMTLICHEN ARBEIT DURCH VERWALTUNG, POLITIK UND TEILE DER STADTGESELLSCHAFT

Ehrenamtliche erfahren aufgrund ihres Engagements vielfältige Konflikte. Das dominierende Thema in den Gesprächen mit Ehrenamtlichen ist, dass sie sich und ihre Leistungen von der Verwaltung (meist in Form des Ausländeramts Bautzen) nicht anerkannt und wertgeschätzt fühlen. Diese Aussagen beziehen sich oft auf die Erfahrungen von Ehrenamtlichen in den Jahren 2015 bis 2018, als die Geflüchtetenzahlen auf ihrem Höhepunkt sind. Gleichzeitig wird auch von einer allgemeinen Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen dem Ehrenamt und der Verwaltung in den letzten Jahren berichtet. So gäbe es inzwischen eine veränderte Wahrnehmung und Wertschätzung, die den Ehrenamtlichen von Seiten der Verwaltung entgegengebracht würde. Statt Anerkennung erfahren viele Ehrenamtliche auch in ihrem privaten und beruflichen Leben Abwertung und Ausgrenzung von den Teilen der Stadtgesellschaft, die ihr Engagement ablehnen. Teilweise werden dadurch Familien- und Freundeskreise getrennt.

ENTTÄUSCHUNG DURCH KOMMUNALPOLITIK UND DEMOKRATISCHE INSTITUTIONEN

Die geführten Interviews legen nahe, dass die inzwischen gewachsene Anerkennung des Ehrenamts durch die Verwaltung jedoch oft nicht bei den Ehrenamtlichen an der Basis ankommt oder auch wesentliche Schritte vermisst werden. Besonders eine öffentlich geäußerte Unterstützung von Seiten der Kommunalpolitik, im politisch aufgeladenen Themenfeld der Integrations- und Migrationsarbeit, wird immer wieder vermisst. In dieser angespannten Situation fehlte den Ehrenamtlichen das klare, öffentliche – und politische – Bekenntnis zum Wert ihres Engagements. Wir sehen dadurch eine Erschütterung des Vertrauens in demokratische Institutionen, und zwar auch auf der Seite der engagierten, weltoffenen Zivilgesellschaft. Der Fall Bautzen zeigt, dass sich die zivilgesellschaftlichen Akteur:innen vor Ort mit den Themenkomplexen „Migration und Integration“ sowie „offene und demokratische Gesellschaft“ von der Lokalpolitik alleine gelassen fühlen.

Verlust von ehrenamtlichem Engagement & Wegzug von aktiven

In Folge der geschilderten Entwicklungen kommt es zu einem deutlichen Verlust von ehrenamtlichem Engagement in Bautzen. Zum Zeitpunkt unserer Befragungen (2019) ist der Höhepunkt ehrenamtlichen Engagements in der Geflüchtetenarbeit bereits überschritten. Gerade in den Bereichen Migration und Integration berichten die Interviewpartner:innen, dass der Bedarf nur noch schwer abgedeckt werden kann. Viele Ehrenamtliche hätten sich wegen Überlastung, Frustration und Desillusionierung, oder gesellschaftlichem Druck aus dem Engagement zurückgezogen. Teile der Ehrenamtlichen hielten es in diesem Klima nicht mehr aus und zogen aus der Stadt weg oder spielten mit dem Gedanken dies zu tun. Sie orientieren sich oftmals in die größeren Städte der Region wie Dresden oder Leipzig, wo sie ein offeneres gesellschaftliches Klima erwarten. Der Trend zum Fortzug zeigt sich dabei nicht nur bei der engagierten deutschen Bevölkerung. Mehrmals wird geschildert, dass vor allem engagierte und beruflich integrierte Migrant:innen Bautzen verlassen, nachdem sie ihre ersten Schritte zur gesellschaftlichen Eingliederung dort absolviert haben. Auch sie zieht es vorzugsweise in die sächsischen Großstädte oder in westliche Bundesländer.

Zudem interessieren sich immer weniger Bautzener:innen für die Übernahme eines Ehrenamtes. Uns wird berichtet, dass viele Interessierte eine solche Tätigkeit gar nicht erst aufnehmen, weil sie befürchten, dass ihre Familie oder ihr Arbeitsumfeld negativ darauf reagieren könnte. Dieser Trend spiegelt sich nicht nur in den rückläufigen Zahlen der Engagierten in der Geflüchtetenhilfe wider, sondern zieht sich durch alle ehrenamtlichen Felder in der Stadt Bautzen. Aus den Interviews geht hervor, dass es den meisten Vereinen an Nachwuchs mangelt, dass der Rückgang der Ehrenamtlichen auch zum Rückgang der Vereinsbeiträge führt und der Handlungsspielraum der Vereine somit nicht nur personell, sondern auch finanziell immer kleiner wird.

Spaltung von sozialen Strukturen und (zeitweiser) Stillstand politischer Auseinandersetzung

Ein großer Teil der Interviewten berichtet uns, dass sich die Stadtgesellschaft in Bautzen entlang der Thematik der Zuwanderung Geflüchteter zunehmend spalte. Arbeitsverhältnisse sind überschattet, Familien und soziale Beziehungen leiden seitdem unter einem angespannten Verhältnis. Gerade Ehrenamtliche berichten davon, dass sie wegen ihres Engagements für Geflüchtete z.B. Freundschaften aufgegeben haben oder Freund:innen sich abwenden. Es lässt sich beobachten, dass die gesellschaftliche Spaltung in Bautzen die politische Debatte „im Kleinen“ versiegen lässt, zumindest zum Zeitpunkt der Interviews. Gesprächspartner:innen berichten uns davon, dass sie sich aus Furcht vor persönlichen Nachteilen nicht mehr in der Öffentlichkeit – teilweise auch nicht mehr im Privaten – frei zu (vermeintlich) kontroversen Themen äußern. Die Effekte der Polarisierung beeinflussen laut einigen Befragten zunehmend auch die Arbeit der ehrenamtlichen Organisationen vor Ort.

Wir sehen in dieser Entwicklung einerseits den Verlust alltäglicher Dialogmomente und des Austauschs verschiedener Perspektiven und befürchten, dass sie zum Stillstand des lokalen Diskurses führen kann. Schlussendlich hat dieser Effekt das Potenzial, die alltägliche Konsens- und Entscheidungsfindung zu erschweren. Somit kommt es nicht nur bei der Zusammenarbeit von Akteur:innen in Bautzen zu nachteiligen Effekten, sondern auch in der vielfältigen Projektlandschaft und bei demokratischen Prozessen.

Zunehmende Lagerbildung in der Stadtgesellschaft

Zum Zeitpunkt der Interviews wird uns vielfach von einer zunehmenden politischen Lagerbildung (=Polarisierung) der Stadtgesellschaft berichtet. In dieser Dynamik bilden sich Lager entlang des Rechts-Links-Schemas. Dabei werden Menschen dem linken Lager zugeordnet, wenn sie Geflüchtete unterstützen oder Zuwanderung offen gegenüberstehen. Als rechts werden diejenigen bezeichnet, die Geflüchtete ablehnen, oder sich der Einwanderungspolitik gegenüber kritisch äußern. Uns wird berichtet, dass sich Personen genötigt fühlen, sich entlang dieses Schemas zu positionieren, auch wenn sie sich selbst nicht in diesen Kategorien verorten.

DETAILLIERTE ERKENNTNISSE

Migration im Allgemeinen wurde immer wieder als Anlass für aufkommende Konflikte wahrgenommen. Besonders bei der vermehrten Zuwanderung Geflüchteter in den letzten Jahren wurde dies deutlich. Diese Konflikte wurden und werden in der Regel auf lokaler Ebene, in den Städten und Gemeinden ausgetragen. Für unser Forschungsprojekt stellen wir das Konfliktwissen der ehrenamtlichen Integrationshelfer:innen von Bautzen in den Mittelpunkt, denn diese haben wie kaum eine andere Gruppe Einblicke in die entstehenden lokalen Konflikte. Sie vermitteln zwischen den Geflüchteten, der Verwaltung und der angestammten Bevölkerung. Sie sind der Kritik von Teilen der Bürger:innenschaft ausgesetzt, die Zuwanderung ablehnen, selbst innerhalb der eigenen sozialen Netze, und sie erleben konflikthafte Momente in der Arbeit mit Geflüchteten. Diese Betroffenheit führt auf Seiten des Ehrenamts zu einer hohen Belastung, sie ist aber auch eine wertvolle Ressource, die Einblicke in Ursachen, Dynamik und Konsequenzen von Konflikten ermöglicht.

Als Berührungspunkte verschiedenster Bevölkerungsgruppen waren und sind Städte unmittelbar von den Herausforderungen betroffen, die Migration an die Gesellschaft stellt. Durch das alltägliche Aufeinandertreffen von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Werten und Interessen sind sie Orte stetiger Auseinandersetzung, Aushandlung und Lösungssuche und können Impulse für gesellschaftlichen Wandel setzen. Wir gehen davon aus, dass Wandel nicht ohne Konflikte ablaufen kann. Häufig geht es bei Konflikten um Anerkennung und Teilhabe, Veränderung in Macht-, Entscheidungs- und Verantwortungsfragen.

Während Konflikte im Allgemeinen negativ besetzt sind und der offene Umgang mit ihnen oft vermieden wird, betont die soziologische Konflikttheorie die produktive Seite von Konflikten, welche dort als wesentliche Treiber gesellschaftlichen Wandels angesehen werden (siehe „Wissenschaftliche Grundlagen“). Vor diesem Hintergrund wird in der Literatur immer wieder betont, dass Aushandlung von Teilhabe auch Stadtgesellschaften und städtische Institutionen verändern kann. Dies reicht von verändertem Verwaltungshandeln über die Gründung migrantischer Selbstorganisationen, die Einsetzung von Ausländerbeiräten, bis hin zu den Prozessen, die unter „interkulturelle Öffnung“ diskutiert werden. Da Städte letztlich das Ergebnis von anhaltender, langfristiger Zuwanderung sind, müssten - und sollten – sich diese Effekte auch in Bautzen wiederfinden.

Ausgangslage

Die Stadt
Bautzen

Bautzen ist eine Große Kreisstadt und mit rund 38.000 Einwohner:innen [1] ein Teil des Oberzentralen Städteverbunds „Bautzen-Görlitz-Hoyerswerda“ in Ostsachsen. In der Lausitz gelegen – dem größten Braunkohlerevier der DDR – ist die Stadt nach der politischen Wende direkt vom Kohleausstieg und Strukturwandel betroffen. Die soziale, demografische und infrastrukturelle Erosion der Region, die in den 1990er Jahren folgt und mit Abwanderung, Finanzschwäche und Verwaltungsumbau einhergeht, ist vielen Bautzener:innen als fremdbestimmter Strukturbruch im kollektiven Gedächtnis geblieben.

Mit ihrer Lage im Dreiländereck Polen-Tschechien-Deutschland und als politisches und kulturelles Zentrum der Sorbinnen und Sorben blickt sie auf eine lange interkulturelle Geschichte zurück. Indes steigt der Ausländer:innenanteil in Bautzen zwischen 1991 und 2011 nur unwesentlich von 0,9 % auf 1,7 %. Mit dem vermehrten Zuzug von Geflüchteten ab 2015 erhöht sich der Anteil an Einwohner:innen mit ausländischer Staatsbürgerschaft innerhalb kurzer Zeit auf 4,4 % am 31. Dezember 2015, was 2.407 Personen entspricht. Nach dem Abschwächen des Zuzugs Geflüchteter nach Deutschland leben im Mai 2021 noch 1.253 Personen mit dem Status „Asyl“ im Landkreis Bautzen [2]. Bei den Kommunalwahlen 2019 tritt die AfD in Bautzen erstmalig zur Wahl an und wird mit 23,2 % die zweitstärkste Partei im Stadtrat (CDU: 24,4 %) [3].

[1] Online abgerufen am 20.06.2021 unter: https://www.statistik.sachsen.de/download/aktuelle-zahlen/statistik-sachsen_aI1_einwohnerzahlen-monat.xlsx

[2] Online abgerufen am 20.06.2021 unter: https://www.landkreis-bautzen.de/download/Auslaenderamt/Asyl_Unterbringung_2021_05.pdf

[3] Online abgerufen am 03.12.2021 unter: https://www.bautzen.de/fileadmin/media/statistik_wahlen/Wahlbericht-Stadtrat-2019.pdf

1.

Welche Konflikte sind in Bautzen im Zuge des vERmehrten Zuzugs Geflüchteter entstanden?

2.

Wie haben sich diese Konflikte auf die Stadtgesellschaft und die Institutionen der Stadt ausgewirkt ?

Forschungs-
fragen

Schluss-
folgerungen

Bautzen verfügt über eine ausgeprägte zivilgesellschaftliche Akteurslandschaft, die im Zuge der vermehrten Zuwanderung von Geflüchteten ab 2015 zunächst einen personellen und strukturellen Aufschwung erlebt. Wir fanden sowohl breites Engagement und Bündnisse für die Unterstützung von Zugewanderten vor als auch Kreise, die sich gegen die Zugewanderten und deren Unterstzützer:innen engagieren und zum Teil die Polarisierung vorantreiben. Bautzen befindet sich zum Zeitpunkt unserer Interviews in einer multiplen Extremsituation: Trotz positiver wirtschaftlicher Entwicklung halten Bevölkerungsverluste seit Jahrzehnten an, die Verwaltungsressourcen wurden über die Jahre verknappt, Personalmangel führt dazu, dass sich Stadtpolitik und Verwaltung auf die Pflichtaufgaben konzentrieren, während viele soziale Aufgaben als Draufgabe gelten. Gleichzeitig haben rechte Strukturen seit Langem in Sachsen frei agieren können und mittlerweile starken Einfluss auch auf die Akteurslandschaft und die Deutungshoheit öffentlicher Diskurse genommen. Dies führt dazu, dass im Zuge der plötzlichen starken Zuwanderung von Geflüchteten Überforderung mit Engagement zusammenfiel, aber auch mit politischer Ablehnung und der Zurückhaltung in Führungspositionen in der Verwaltung und Kommunalpolitik. Die Konflikte, welche in Bautzen scheinbar um die Zuwanderung von Geflüchteten herum entstanden sind, dienen daher nach unserem Erachten als eine Projektionsfläche und als Katalysator der verschiedenen bereits existierenden gesellschaftlichen Umbrüche und Herausforderungen.

In dieser Krise sind es die Ehrenamtlichen, die unterstützende Kapazitäten zeitnah mobilisieren und die Betreuungs- und Versorgungslücken von Ämtern und Verwaltung zunächst mit dem Notwendigsten schließen und anschließend auch Unterstützungsangebote organisieren, die darüber hinaus gehen. Die daraus entstandenen hauptamtlichen Strukturen der Zivilgesellschaft, ihr Wissen und ihre Kompetenzen werden jedoch selten über die Zeit ihrer Projektförderung hinweg verstetigt. Auf die Vitalisierung und Professionalisierung des Ehrenamtes folgt ebenfalls eine Professionalisierung der Verwaltungsstrukturen. In der Schaffung des Bereichs „Integration“ im Ausländeramt Bautzen sehen wir einen institutionellen Wandel, der als Reaktion auf die geänderten Anforderungen hervorging. Gleichzeitig reagieren die Institutionen teilweise mit einer Erweiterung der Teilhabe von Bürger:innen. So werden Vertreter:innen des Ehrenamts etwa in die interdisziplinäre Erarbeitung des Integrationskonzepts des Landkreises Bautzen sowie in den Runden Tisch mit einbezogen, der als Reaktion auf die Ausschreitungen am Bautzener Kornmarkt 2016 gegründet wird. Auch die Aktivierung migrantischer Teilhabestrukturen, wie der Migrantenselbstorganisation, sind Ergebnisse dieser Prozesse. Innerhalb dieser neu entstandenen Institutionen gibt es jedoch auch prekäre Strukturen, insbesondere im zivilgesellschaftlichen Bereich. So bahnen sich bereits Ermüdung, Ressourcenmangel und Wiederauflösung der entwickelten Strukturen an. Der Fall Bautzen zeigt, dass sich die zivilgesellschaftlichen Akteur:innen vor Ort mit den Themenkomplexen „Migration und Integration“ sowie „offene und demokratische Gesellschaft“ von Lokalpolitik und Verwaltung alleine gelassen fühlen und öffentliche Bekenntnisse und Rückendeckung vermissen. Besonders tragisch erscheint dies, wenn sich diejenigen Menschen frustriert und erschöpft von staatlichen Strukturen abwenden und diesen zunehmend kritischer gegenüberstehen, die sich vorher zivilgesellschaftlich für staatlich ausgerufene Ziele eingesetzt haben. Nicht zuletzt sehen wir hier auch einen der Hauptgründe für den Rückzug vieler Ehrenamtlicher aus ihrem Engagement.

Wissenschaftliche Grundlagen

Konflikte sind soziale Konstruktionen, in denen immer verschiedene Ursachen und Faktoren zusammenspielen. Es braucht einen offenen und vorurteilsfreien Blick, um alle Dimensionen des Konflikts verstehen zu können!

Konflikte sind nicht unbedingt negativ. Sie können auch Auslöser für gesellschaftlichen Fortschritt und Veränderung sein.

Gerade hinsichtlich migrationsbezogener Konflikte zeigt sich, dass die Gesellschaft im Gespräch ist und Aushandlung in Bewegung ist.

Kurzinfo zu Konflikten

Konflikttheorie

Migration im Allgemeinen und insbesondere die vermehrte Zuwanderung Geflüchteter in den letzten Jahren wurde immer wieder als Anlass für aufkommende Konflikte wahrgenommen, die in der Regel auf lokaler Ebene, in den Städten und Gemeinden, ausgetragen wurden und werden. Während Konflikte im Allgemeinen negativ besetzt sind und der offene Umgang mit ihnen oft vermieden wird, betont die soziologische Konflikttheorie die produktive Seite von Konflikten, welche dort als wesentlicher Treiber gesellschaftlichen Wandels angesehen wird (Simmel 1908; Mouffe 2014).

Georg Simmel

Naika Foroutan

Für einige Konflikttheoretiker:innen ist dieser Wandel gleichzeitig ein Fortschritt (z.B. Dahrendorf 1962), der gesellschaftliche Integration fördern kann (z.B. Coser 1956). Vertreter:innen radikaldemokratischer Theorieansätze sehen dies skeptischer, zumindest offener.

Hier gelten Konflikte als zentrales Element sozialer und historischer Entwicklung, es gibt sie immer und überall, doch ob sie Fortschritt bringen oder nicht muss unbeantwortet bleiben (z.B. Laclau 1990; Überblick in Flügel-Martinsen 2020). Ob der gesellschaftliche Wandel zur Stärkung von Demokratie und Zusammenhalt in einer pluralen Gesellschaft führt, muss daher als offene Frage angesehen werden (Großmann et al. 2021).

In der Migrationsforschung ist aktuell unter dem Schlagwort des „Integrationsparadox“ eine Hinwendung zu Konflikten zu beobachten, welche die derzeitig wahrgenommene Zunahme von Konflikten als Zeichen gelingender Integration interpretiert (Hadenius und Karvonen 2001; Teije et al. 2013; Tolsma et al. 2012; Treibel 2017). Besonders El-Mafaalani (2018) bringt diese Annahme in eine breitere Öffentlichkeit. Mit Bezug auf die frühe Konfliktsoziologie formuliert er, dass „die positiven Seiten eines Konflikts“ so herauszuarbeiten seien, „dass Fortschritt gewährleistet ist“. Foroutan (2019, S. 190) gesteht Konflikten zu, dass sie „systemintegrierend wirken und den sozialen Wandel fördern“. Auch hier gibt es pessimistische Stimmen.

Prominent vertritt etwa Heitmeyer (2018) die These, dass nationalistische, menschenfeindliche und autoritäre Tendenzen auf dem Vormarsch sind und dadurch die liberale Demokratie und die offene Gesellschaft bedroht seien. Ursachen sieht er in steigender sozialer Ungleichheit, in gesellschaftlicher Desintegration und demokratischen Kontrollverlusten in globalisierten, neoliberalen Gesellschaften.

Innerhalb unseres konfliktorientierten Ansatzes gehen wir davon aus, dass Städte Orte sozialer Unterschiede und daher Austragungsorte von Konflikten sind. Als Berührungspunkt verschiedener Bevölkerungsgruppen waren und sind sie daher unmittelbar von den Herausforderungen betroffen, welche Migration an die Gesellschaft stellt. Durch das alltägliche Aufeinandertreffen von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Werten und Interessen sind sie Orte stetiger Auseinandersetzung, Aushandlung und Problemlösungssuche und können Anregungen für gesellschaftlichen Wandel setzen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass diese Prozesse nicht ohne Konflikte ablaufen können.

Häufig geht es bei Konflikten um Anerkennung und Teilhabe [1], Veränderung in Macht-, Entscheidungs- und Verantwortungsfragen. Vor diesem Hintergrund wird in der Literatur immer wieder betont, dass Aushandlung von Teilhabe auch städtische Institutionen verändern kann. Dies reicht von verändertem Verwaltungshandeln über die Gründung migrantischer Selbstorganisationen, die Einsetzung von Ausländerbeiräten (Kersting 2020), bis hin zu den Prozessen, die als „interkulturelle Öffnung“ diskutiert werden. Da Städte letztlich das Ergebnis von anhaltender, langfristiger Zuwanderung sind, müssten - und sollten – sich diese Effekte lokal wiederfinden, denn: „... Institutionen – damit sind Ämter ebenso gemeint wie kommunale Unternehmen, Museen, Bibliotheken und Erziehungseinrichtungen – werden sich verändern müssen, um der zunehmenden Vielfalt gerecht zu werden. Dieser Wandel ist eine Überlebensaufgabe geworden“ (Terkessidis 2010, S. 8).

[1]Urban Planning Vol 6, No 2. 2021. Migration-Led Institutional Change in Urban Development and Planning.

Konflikttheorie

Hier gelten Konflikte als zentrales Element sozialer und historischer Entwicklung, es gibt sie immer und überall, doch ob sie Fortschritt bringen oder nicht muss unbeantwortet bleiben (z.B. Laclau 1990; Überblick in Flügel-Martinsen 2020). Ob der gesellschaftliche Wandel zur Stärkung von Demokratie und Zusammenhalt in einer pluralen Gesellschaft führt, muss daher als offene Frage angesehen werden (Großmann et al. 2021).

In der Migrationsforschung ist aktuell unter dem Schlagwort des „Integrationsparadox“ eine Hinwendung zu Konflikten zu beobachten, welche die derzeitig wahrgenommene Zunahme von Konflikten als Zeichen gelingender Integration interpretiert (Hadenius und Karvonen 2001; Teije et al. 2013; Tolsma et al. 2012; Treibel 2017). Besonders El-Mafaalani (2018) bringt diese Annahme in eine breitere Öffentlichkeit. Mit Bezug auf die frühe Konfliktsoziologie formuliert er, dass „die positiven Seiten eines Konflikts“ so herauszuarbeiten seien, „dass Fortschritt gewährleistet ist“. Foroutan (2019, S. 190) gesteht Konflikten zu, dass sie „systemintegrierend wirken und den sozialen Wandel fördern“. Auch hier gibt es pessimistische Stimmen.

Prominent vertritt etwa Heitmeyer (2018) die These, dass nationalistische, menschenfeindliche und autoritäre Tendenzen auf dem Vormarsch sind und dadurch die liberale Demokratie und die offene Gesellschaft bedroht seien. Ursachen sieht er in steigender sozialer Ungleichheit, in gesellschaftlicher Desintegration und demokratischen Kontrollverlusten in globalisierten, neoliberalen Gesellschaften.

Prominent vertritt etwa Heitmeyer (2018) die These, dass nationalistische, menschenfeindliche und autoritäre Tendenzen auf dem Vormarsch sind und dadurch die liberale Demokratie und die offene Gesellschaft bedroht seien. Ursachen sieht er in steigender sozialer Ungleichheit, in gesellschaftlicher Desintegration und demokratischen Kontrollverlusten in globalisierten, neoliberalen Gesellschaften.

Innerhalb unseres konfliktorientierten Ansatzes gehen wir davon aus, dass Städte Orte sozialer Unterschiede und daher Austragungsorte von Konflikten sind. Als Berührungspunkt verschiedener Bevölkerungsgruppen waren und sind sie daher unmittelbar von den Herausforderungen betroffen, welche Migration an die Gesellschaft stellt. Durch das alltägliche Aufeinandertreffen von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Werten und Interessen sind sie Orte stetiger Auseinandersetzung, Aushandlung und Problemlösungssuche und können Anregungen für gesellschaftlichen Wandel setzen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass diese Prozesse nicht ohne Konflikte ablaufen können.

Häufig geht es bei Konflikten um Anerkennung und Teilhabe [1], Veränderung in Macht-, Entscheidungs- und Verantwortungsfragen. Vor diesem Hintergrund wird in der Literatur immer wieder betont, dass Aushandlung von Teilhabe auch städtische Institutionen verändern kann. Dies reicht von verändertem Verwaltungshandeln über die Gründung migrantischer Selbstorganisationen, die Einsetzung von Ausländerbeiräten (Kersting 2020), bis hin zu den Prozessen, die als „interkulturelle Öffnung“ diskutiert werden. Da Städte letztlich das Ergebnis von anhaltender, langfristiger Zuwanderung sind, müssten - und sollten – sich diese Effekte lokal wiederfinden, denn: „... Institutionen – damit sind Ämter ebenso gemeint wie kommunale Unternehmen, Museen, Bibliotheken und Erziehungseinrichtungen – werden sich verändern müssen, um der zunehmenden Vielfalt gerecht zu werden. Dieser Wandel ist eine Überlebensaufgabe geworden“ (Terkessidis 2010, S. 8).

[1]Urban Planning Vol 6, No 2. 2021. Migration-Led Institutional Change in Urban Development and Planning.

Konflikttheorie

Innerhalb unseres konfliktorientierten Ansatzes gehen wir davon aus, dass Städte Orte sozialer Unterschiede und daher Austragungsorte von Konflikten sind. Als Berührungspunkt verschiedener Bevölkerungsgruppen waren und sind sie daher unmittelbar von den Herausforderungen betroffen, welche Migration an die Gesellschaft stellt. Durch das alltägliche Aufeinandertreffen von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Werten und Interessen sind sie Orte stetiger Auseinandersetzung, Aushandlung und Problemlösungssuche und können Anregungen für gesellschaftlichen Wandel setzen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass diese Prozesse nicht ohne Konflikte ablaufen können.

Häufig geht es bei Konflikten um Anerkennung und Teilhabe [1], Veränderung in Macht-, Entscheidungs- und Verantwortungsfragen. Vor diesem Hintergrund wird in der Literatur immer wieder betont, dass Aushandlung von Teilhabe auch städtische Institutionen verändern kann. Dies reicht von verändertem Verwaltungshandeln über die Gründung migrantischer Selbstorganisationen, die Einsetzung von Ausländerbeiräten (Kersting 2020), bis hin zu den Prozessen, die als „interkulturelle Öffnung“ diskutiert werden. Da Städte letztlich das Ergebnis von anhaltender, langfristiger Zuwanderung sind, müssten - und sollten – sich diese Effekte lokal wiederfinden, denn: „... Institutionen – damit sind Ämter ebenso gemeint wie kommunale Unternehmen, Museen, Bibliotheken und Erziehungseinrichtungen – werden sich verändern müssen, um der zunehmenden Vielfalt gerecht zu werden. Dieser Wandel ist eine Überlebensaufgabe geworden“ (Terkessidis 2010, S. 8).

[1]Urban Planning Vol 6, No 2. 2021. Migration-Led Institutional Change in Urban Development and Planning.

Wissenschaftliche Literatur

Lewis A. Coser, 1956: The functions of social conflict. London: Routledge & Kegan Paul.

Ralf Dahrendorf, 1962: Gesellschaft und Freiheit. München: Piper.

Aladin El-Mafaalani, 2018: Das Integrationsparadox. Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt. Köln: Kiepenheuer & Witsch.

Oliver Flügel-Martinsen, 2020: Radikale Demokratietheorien zur Einführung. Junus.

Naika Foroutan, 2019: Die postmigrantische Gesellschaft: Ein Versprechen der pluralen Demokratie. Bielefeld: transcript Verlag.

Katrin Großmann, Nikolai Roskamm, Maria Budnik, Annegret Haase, Christoph Hedtke, Norbert Kersting, Alexander Krahmer, Sven Messerschmidt, Julian D. Müller, Sina Resch, 2021: i.E. Konflikte als Hoffnungsträger. Auseinandersetzungen um die postmigrantische Stadtgesellschaft. In: Neue Politische Literatur, im Druck.

Axel Hadenius, Lauri Karvonen, 2001: The Paradox of Integration in Intra-State Conflicts. In: Journal of Theoretical Politics. 13, H. 1, 35-51.

Wilhelm Heitmeyer, 2018: Autoritäre Versuchungen. Signaturen der Bedrohung. Berlin: Suhrkamp.

Norbert Kersting, 2020: Politische Repräsentation, und Integration. Zur Akzeptanz von Migrationsbeiräten. In: Björn Egner, Detlef Sack (Hrsg.): Neue Koalitionen - alte Probleme. Lokale Entscheidungsprozesse im Wandel, Springer VS, Wiesbaden, 181-198.

Ernesto Laclau, 1990: New Reflections on the Revolution of Our Time. London/New York: Verso.

Chantal Mouffe, 2014: Agonistik: die Welt politisch denken. Suhrkamp Verlag.

Georg Simmel, 1908: Soziologie. Untersuchung über die Formen der Vergesellschaftung. Leipzig: Verlag Duncker und Humbolt.

Irene ten Teije, Marcel Coenders, Maykel Verkuyten, 2013: The Paradox of Integration: Immigrants and Their Attitude Toward the Native Population. In: Social Psychology 44, 278-288.

Mark Terkessidis, 2010: Interkultur. Bonn: Bpb Schriftenreihe / Bundeszentrale für Politische Bildung. Bd. 1074.

Anette Treibel, 2017: Das Integrationsparadox. In: Karl-Heinz Meier-Braun, Reinhold Weber (Hrsg.): Deutschland Einwanderungsland. Begriffe - Fakten - Kontroversen. 82–83. Stuttgart: Kohlhammer.

Wilhelm Heitmeyer, 2018: Autoritäre Versuchungen. Signaturen der Bedrohung. Berlin: Suhrkamp.

Norbert Kersting, 2020: Politische Repräsentation, und Integration. Zur Akzeptanz von Migrationsbeiräten. In: Björn Egner, Detlef Sack (Hrsg.): Neue Koalitionen - alte Probleme. Lokale Entscheidungsprozesse im Wandel, Springer VS, Wiesbaden, 181-198.

Ernesto Laclau, 1990: New Reflections on the Revolution of Our Time. London/New York: Verso.

Chantal Mouffe, 2014: Agonistik: die Welt politisch denken. Suhrkamp Verlag.

Georg Simmel, 1908: Soziologie. Untersuchung über die Formen der Vergesellschaftung. Leipzig: Verlag Duncker und Humbolt.

Irene ten Teije, Marcel Coenders, Maykel Verkuyten, 2013: The Paradox of Integration: Immigrants and Their Attitude Toward the Native Population. In: Social Psychology 44, 278-288.

Norbert Kersting, 2020: Politische Repräsentation, und Integration. Zur Akzeptanz von Migrationsbeiräten. In: Björn Egner, Detlef Sack (Hrsg.): Neue Koalitionen - alte Probleme. Lokale Entscheidungsprozesse im Wandel, Springer VS, Wiesbaden, 181-198.

Ernesto Laclau, 1990: New Reflections on the Revolution of Our Time. London/New York: Verso.

Chantal Mouffe, 2014: Agonistik: die Welt politisch denken. Suhrkamp Verlag.

Georg Simmel, 1908: Soziologie. Untersuchung über die Formen der Vergesellschaftung. Leipzig: Verlag Duncker und Humbolt.

Irene ten Teije, Marcel Coenders, Maykel Verkuyten, 2013: The Paradox of Integration: Immigrants and Their Attitude Toward the Native Population. In: Social Psychology 44, 278-288.

Mark Terkessidis, 2010: Interkultur. Bonn: Bpb Schriftenreihe / Bundeszentrale für Politische Bildung. Bd. 1074.

Anette Treibel, 2017: Das Integrationsparadox. In: Karl-Heinz Meier-Braun, Reinhold Weber (Hrsg.): Deutschland Einwanderungsland. Begriffe - Fakten - Kontroversen. 82–83. Stuttgart: Kohlhammer.

Wissenschaftliche Literatur

Norbert Kersting, 2020: Politische Repräsentation, und Integration. Zur Akzeptanz von Migrationsbeiräten. In: Björn Egner, Detlef Sack (Hrsg.): Neue Koalitionen - alte Probleme. Lokale Entscheidungsprozesse im Wandel, Springer VS, Wiesbaden, 181-198.

Ernesto Laclau, 1990: New Reflections on the Revolution of Our Time. London/New York: Verso.

Chantal Mouffe, 2014: Agonistik: die Welt politisch denken. Suhrkamp Verlag.

Georg Simmel, 1908: Soziologie. Untersuchung über die Formen der Vergesellschaftung. Leipzig: Verlag Duncker und Humbolt.

Irene ten Teije, Marcel Coenders, Maykel Verkuyten, 2013: The Paradox of Integration: Immigrants and Their Attitude Toward the Native Population. In: Social Psychology 44, 278-288.

Mark Terkessidis, 2010: Interkultur. Bonn: Bpb Schriftenreihe / Bundeszentrale für Politische Bildung. Bd. 1074.

Anette Treibel, 2017: Das Integrationsparadox. In: Karl-Heinz Meier-Braun, Reinhold Weber (Hrsg.): Deutschland Einwanderungsland. Begriffe - Fakten - Kontroversen. 82–83. Stuttgart: Kohlhammer.

Mark Terkessidis, 2010: Interkultur. Bonn: Bpb Schriftenreihe / Bundeszentrale für Politische Bildung. Bd. 1074.

Anette Treibel, 2017: Das Integrationsparadox. In: Karl-Heinz Meier-Braun, Reinhold Weber (Hrsg.): Deutschland Einwanderungsland. Begriffe - Fakten - Kontroversen. 82–83. Stuttgart: Kohlhammer.